Band 9,1: Präparate
Präparate
Jutta Helbig (Hg.)
2011
ISBN: 978-3-05-005088-1
Die Kunst des Präparierens hat eine lange und vielfältige Tradition, die immer wieder neue Aktualität gewinnt. Denn Präparate sind Grundlage der Arbeit am Objekt und damit auch integraler Bestandteil wissenschaftlicher Forschung und Lehre. In Form von Ausstellungsstücken stehen sie insbesondere für die kunstvolle Aufbereitung toter Lebewesen oder Körperteile, für die Faszination mikro- oder makroskopischer Beobachtung. Dabei erscheinen sie umso lebendiger, je minutiöser und aufwendiger sie bearbeitet, zugeschnitten und zugerichtet sind. In dieser künstlichen „Lebendigkeit“ der Präparate zeigt sich auch die bleibende Spannung von Konservierung und Verfall, Natürlichkeit und Tod, die zugleich eine besondere Verbindung von Kunst und Wissenschaft darstellt. Präparate sind seit jeher elementarer Bestandteil des Sammlungswesens und rücken daher wieder verstärkt in den Fokus zeitgenössischer Kunst.
Inhalt | PDF
Petra Gördüren: Die Taxonomie des Bildes. Präparate im Werk von Mark Dion
Thomas Schnalke und Isabel Atzl: Magenschluchten und Darmrosetten. Zur Bildwerdung und Wirkmacht pathologischer Präparate
Gemma Angel: The Tattoo Collectors. Inscribing Criminality in Nineteenth Century France
Johannes Grave: Grenzfälle zwischen Naturpräparat und Landschaftsbild.
Bonavita Blanks „Musivgemälde“
„Ein Präparator muss dieses Formfeeling haben.“ Ein Gespräch der Bildwelten des Wissens mit Jürgen Fiebig
Faksimile: Robert Kochs mikroskopische Präparate (Matthias Burba)
Bildbesprechung: Alpentiere in Gefahr (Li Töppe)
Sandra Mühlenberend: Wachsmoulagen. Orte ihrer Etablierung
Philippe Cordez: Materielle Metonymie. Thomas von Cantimpré und das erste Horn des Einhorns
Bücherschau: Wiedergelesen / Rezension (Eve-Marie Engels, Bruno Latour, Dorothea Heinz, Hans Ulrich Reck, Hanns Zischler, Rachel Mader)
Projektvorstellung: Das German-Mummy-Project (Wilfried Rosendahl)