Das Technische Bild

Das Technische Bild

 

Die Forschungsstelle „Das Technische Bild“ besteht seit April 2000 als gemeinsames Projekt des Hermann von Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik und des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte.

Ziel der Forschungen am „Technischen Bild“ ist die Ausweitung der Bildgeschichte, ihrer Gegenstandsbereiche und ihrer Methodik auf technik-, sozial- und medienhistorische Perspektiven. Das Forschungsprogramm des „Technischen Bildes“ basiert auf einem bildhistorischen Ansatz, der technische Dinge und Bilder im Verhältnis zum Wissen ihrer Hervorbringung zwischen Apparat, Repräsentation, Begriffsgeschichten und institutioneller Rahmung situiert. Konkrete Forschungsfragen reichen von der visuellen Kultur frühneuzeitlicher Maschinentechnik über die epistemische Funktion von Bildern in naturwissenschaftlichen Experimentalsystemen und die apparategestützte Ausstellungsrezeption bis zur technischen Bildzensur und ihrer Wirksamkeit in heutigen Infrastrukturen.

Im digitalen Zeitalter entstehen neue Bilder, die eher Umgebungen als scharf umgrenzte Werke sind und deren Erscheinungsformen von algorithmengesteuerten Logiken des Blackboxing abhängen. Technische Bilder sind Medienverbundsysteme, deren Erscheinen und Verschwinden von einem Ineinander menschlicher und technischer Akteure bestimmt ist, die sowohl die Formen der Bildproduktion als auch der Rezeption strukturieren. Aufgrund ihrer vielseitigen Funktionen und Entstehungsbedingungen verlangt die Analyse dieser technischen Bildformen nach einer erweiterten Definition von „Bildern“, in welcher technologische Entwicklungen ebenso Berücksichtigung finden wie der instrumentelle und prozessuale Charakter ihrer Verfertigung und ihres sozialen Gebrauchs.

Die Forschungsarbeit des „Technischen Bildes“ bildet die Grundlage der jährlich erscheinenden „Bildwelten des Wissens. Jahrbuch für Bildkritik“, die seit 2020 sowohl als digitale Open Access Publikation als auch im hochwertigen Buchdruck des Verlags de Gruyter Verlag publiziert werden.